Schilddrüsenkrebs, eine eher seltene Tumorerkrankung

Was ist Schilddrüsenkrebs?

Schilddrüsenkrebs – auch Schilddrüsenkarzinom genannt - ist ein bösartiger Tumor, der sich aus den Zellen, die die Drüsengänge auskleiden (Epithelzellen), entwickelt. Er tritt eher selten auf: nur etwa 2.400 Menschen pro Jahr erkranken an Schilddrüsenkrebs. Frauen entwickeln diese Form der Krebserkrankung häufiger als Männer.

Die Heilungsaussichten sind bei einem rechtzeitig erkannten Schilddrüsenkrebs im Allgemeinen gut.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Die folgenden Faktoren können die Entstehung eines Schilddrüsenkarzinoms begünstigen:

  • Gutartige Schilddrüsenerkrankung: Aus einem gutartigen Knoten in der Schilddrüse kann sich ein bösartiger Tumor entwickeln.
  • Strahlenexposition: Radioaktive Strahlen können das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen.
  • Familiäre Belastung: Auch eine genetische Veranlagung scheint Ursache für die Entstehung eines Schilddrüsenkarzinoms zu sein.
  • Jodmangel: Patienten, die unter einem Schilddrüsenkropf leiden, der aufgrund eines Jodmangels entstanden ist, sind ebenfalls gefährdet. Neue Untersuchungen zeigen zudem, dass die mit Jodmangel verbundene Erhöhung des stimulierenden Hormons der Schilddrüse (TSH) mit einem höheren Krebsrisiko verbunden ist.

 

Symptome eines Schilddrüsenkarzinoms

Folgende Symptome oder Beschwerden können Hinweis auf eine Krebserkrankung der Schilddrüse sein:

  • Schluckbeschwerden
  • tastbare oder sichtbar vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich
  • Druckgefühl im Halsbereich
  • Luftnot
  • Heiserkeit, die länger als ein paar Wochen anhält
  • Hustenreiz

Die Ursachen für das Auftreten dieser Symptome sind in den allermeisten Fällen harmlos. Lassen Sie sie dennoch frühzeitig von einem Haus- oder Facharzt abklären und eine Krebserkrankung ausschließen! Wird Schilddrüsenkrebs rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut.

 

Therapie bei Schilddrüsenkrebs

Wurde bei Ihnen ein Schilddrüsenkarzinom festgestellt, sollten Sie sich in einem auf Kopf-Hals-Krebs spezialisierten Zentrum behandeln lassen. Hier arbeiten Chirurgen, Strahlenmediziner und Internisten eng zusammen und können die für Sie beste Behandlung einleiten.

Welche Therapie durchgeführt wird, hängt von vielen Faktoren ab. In den meisten Fällen wird die Schilddrüse operativ vollständig entfernt. Nur bei sehr kleinen Schilddrüsenkarzinomen (kleiner als 1 Zentimeter) kann eine Entfernung ausschließlich der befallenen Schilddrüsenlappen ausreichend sein. Nach einer Operation wird geprüft, ob eine Bestrahlung mit radioaktivem Jod erforderlich ist. Als weitere Therapiemöglichkeiten stehen die Strahlentherapie und, in seltenen Fällen, die Chemotherapie zur Verfügung.